Von einem, der sich beweisen will – FRAPORT SKYLINERS verlängern mit Lorenz Brenneke

Mit viel Motivation, Vorbereitung und Leidenschaft bärenstark in die vergangene Saison gestartet, verpasste Brenneke den Großteil der Spielzeit 2022/23 aufgrund einer nagenden und nervigen Adduktorenverletzung. Die große Frage „Was wäre gewesen wenn,…“ stellt sich somit nicht nur für den gebürtigen Berliner. Nun will sich der 2.04 Meter große Power Forward an alter Wirkungsstätte, aber in einer anderen Liga, neu beweisen und gemeinsam mit den FRAPORT SKYLINERS den nächsten Schritt gehen – hin zu neuer alter Stärke. Brenneke erhält in Frankfurt einen Vertrag für die kommende Saison 2023/24.

Stimmen zur Meldung

Lorenz Brenneke: „Ausschlaggebend für meine Rückkehr waren vor allem ein sehr gutes Gespräch mit dem Trainerstab, die Ambitionen und das Ziel einer direkten Rückkehr in die erste Liga und die vertraute medizinische Abteilung. Natürlich ist auch ein wichtiger Faktor, dass ich eine große Rolle im Team einnehmen soll. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser und bin zuversichtlich, dass ich die Vorbereitung mit dem Team absolvieren werde. Ich will zeigen, dass ich wieder fit bin und dem Team helfen kann, bald wieder dorthin zu kommen, wo wir als Standort einfach hingehören. Den Sommer verbringe ich die meiste Zeit in Frankfurt und arbeite an meiner Rückkehr. Nach den Gesprächen mit Headcoach Denis gehe ich mit viel Zuversicht in die nächste Saison.“

Denis Wucherer (Headcoach, FRAPORT SKYLINERS): „Ich bin sehr froh, dass wir mit Lorenz ein Gesicht der vergangenen Spielzeiten dafür begeistern konnten, den Weg in die ProA mit uns anzutreten. Lorenz hat vor seiner Verletzung schon gezeigt, dass er ein BBL-Spieler ist. Er soll für uns zu einer Stütze des Teams werden. Wir geben ihm daher auch die Zeit, wieder vollständig gesund zu werden, um zu Saisonbeginn bei 100% für uns aufzulaufen. Wir wollen ihn dahinkriegen, dass er sein BBL-Potenzial voll abruft, es für uns auf das Parkett bringt und auch wieder BBL spielen kann – im Idealfall natürlich mit uns.“

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Harte Arbeit zahlt sich aus

Wer in den vergangenen Wochen in die Trainingshalle der FRAPORT SKYLINERS schauen durfte, der hat mir sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwei Menschen auf dem Parkett gesehen, die täglich ein fast schon hypnotisches Ritual wiederholten. Der eine, Assistant Coach Klaus Perwas, steht entweder beobachtend an der Seite oder passt dem anderen den Ball zu, korrigiert mal leise, mal bellend laut die Wurfkurve, die Stellung der Füße, den Winkel des Ellenbogens oder die Energie beim Absprung. Der andere, Lorenz Brenneke, nimmt einen Wurf nach dem anderen, in stoischer Regelmäßigkeit; von der Dreierlinie, von der Grundlinie, aus der Halbdistanz oder vom Freiwurf - jedes Mal mit der Anpassung, die Perwas ihm mitgibt. Schweiß haben beide auf der Stirn, was sowohl an den sommerlichen Temperaturen, aber auch an der Intensität der Einheiten liegt. Beim Beobachten merkt man schnell: Da hat jemand einiges vor!

Und das auch zurecht! Denn vergangene Saison überzeugte der gebürtige Berliner zum Saisonbeginn nicht nur mit starker Fitness und Physis, sondern auch mit 7.2 Punkten und 3.6 Rebounds, die er für die FRAPORT SKYLINERS in knapp 18 Minuten Spielzeit erspielte. Alles roch und sah nach Durchbruch aus. Lorenz zeigte ein breites Repertoire: Punkte aus dem Blocken und Abrollen, unter dem Korb Abschlüsse mit der linken oder rechten Hand, defensiv ein gutes Gespür für den Ballgewinn und dann… dann zwickte es in den Adduktoren.

Erst war nur eine kleine Pause vorgesehen, dann eine längere Pause, irgendwann stand sein Name dann viel zu regelmäßig auf der Verletztenliste, um noch mal an ein Comeback in der Saison zu glauben. Stattdessen die ständige Frage nach der richtigen Therapie, dem helfenden Ansatz und natürlich Reha, Reha und noch mehr Reha. Gerade mal fünf Spiele absolvierte der smarte Big Man vergangene Saison.

Immer hilfreich, das Ziel fest im Blick zu haben! So wie Lorenz.

Mit der richtigen Einstellung (immer wieder) den nächsten Schritt machen

Was in solchen – und vielen anderen - Situationen hilft? Ein positives, humorvolles und freundliches Gemüt, eine Prise Humor, ein klares Ziel vor Augen und vor allem ganz viel Biss!

So war es irgendwie schon immer in der Laufbahn des 23-Jährigen. Ein Lautsprecher, der Mann im Vordergrund, war er selten. Aber überall da, wo im Nachwuchsbereich besondere Erfolge verbucht wurden, steht im Kader auch der Name Lorenz Brenneke. So zieren die Trophäen eines Gewinns der NBBL-Meisterschaft mit Berlin sowie der Triumph der deutschen Auswahl beim renommierten internationalen Albert-Schweitzer-Turnier 2018 seinen Ehrenschrank. Eine schicke Bronze-Medaille der U20-Europameisterschaft 2019 dürfte darin ebenfalls zu finden sein.

Auch seine Entwicklungen auf nationalem Herrenparkett zeigen, dass er immer wieder viel Arbeit in sein Spiel steckt. Mit 17 Jahren spielt er in Berlin Regionalliga und kommt auf beachtenswerte 10 Punkte und fünf Rebounds. Für LOK Bernau, dem Kooperationspartner von Alba Berlin, kommt er in der ProB als 18-Jähriger auf 8.8 Punkte und 3.5 Rebounds, ein Jahr später sind es schon 10.4 Punkte und 5.4 Rebounds, nur um in der darauffolgenden Saison auf bärenstarke 13.8 Punkte und 7.8 Rebounds zu erhöhen. Einsätze für Berlin in der easyCredit BBL und sogar in der Euroleague sind der Mühe Lohn, bevor er zur Saison 2021/22 den Wechsel nach Frankfurt vollzieht.

Und seine erste volle Saison im Basketball-Oberhaus macht Lust auf mehr. Denn in 26 Einsätzen kommt er auf 6.5 Punkte und 3.8 Rebounds. Nun aber, nach knapp einem Jahr Zwangspause, soll der verletzungsbedingte Schritt zurück zum Anlauf für die nächsten großen Schritte nach vorne werden.

Der Linkshänder, der aber mit der rechten Hand wirft, will sich neu beweisen. In gewohnten Strukturen, einem Umfeld, welches er bereits kennt und mit vielen Fans, die den sympathische Big Man mit viel Freude wieder zurück auf dem Parkett begrüßen werden, steht dem Plan nichts mehr im Wege.