Zum Hauptinhalt springen
Letztes Spiel:74:63Mi 08.05.vs JenaBericht
Letztes Spiel:64:78Fr 10.05.in JenaBericht
Auswärts:Fr 17.05.19:30 Uhrin Trier
Heimspiel:So 19.05.16:00 Uhrvs TrierTickets kaufen

Lorenz Brenneke - In guten wie in schlechten Zeiten

„Im Rückblick hat sich die Saison nicht wie eine richtige Saison angefühlt.“ Lorenz blickt auf seine Verletzung zurück, welchen positiven Einfluss sie vielleicht doch mit sich gebracht hat und auf die noch junge, aktuelle Saison.

Lorenz Brenneke, am 02.01.2000 in Berlin geboren, trägt bereits in der dritten Saison das Trikot der FRAPORT SKYLINERS. Seine Basketballlaufbahn begann in seiner Heimat Berlin. Er durchlief das Jugendprogramm bei Alba Berlin. Aufgrund einer Doppellizenz spielt er zudem für LOK Bernau. Im Oktober 2019 feierte er sein BBL-Debüt und gewann in derselben Saison, an der Seite von Weltmeister Nils Giffey und Johannes Thiemann, die Deutsche Meisterschaft und den Pokal mit Alba Berlin. Im Juni 2021 zieht es den 2,04 Meter großen Power Forward an den Main.

In seiner ersten BBL-Saison für die FRAPORT SKYLINERS stand er in 26 Spielen auf dem Parkett, spielte knapp 19 Minuten, erzielte durchschnittlich 6.5 Punkte und holte 3.8 Rebounds pro Spiel. Achtbare Werte, die vielversprechend für die folgende Saison waren. Die Steigerung sollte in der Saison 2022/23 folgen. Doch dann kam alles anders. In den ersten Spielen wurde die alte Form ausgebaut, doch dann folgte die Verletzung. Devise: 5 Spiele, wieder fast 19 Minuten pro Spiel, 7.2 Punkte und 3.6 Rebounds. Dann war es erstmal vorbei. Plötzlich ist er raus. In einer Saison, in der die FRAPORT SKYLINERS von Anfang an bereits im Abstiegskampf um jeden Sieg kämpfen. „Das Schwerste ist es, dass man selbst nicht eingreifen kann. Man hat das Trikot nicht an, steht nicht auf dem Platz, sondern sitzt nur auf der Bank.“

Während sein Team auf dem Parkett um jeden Punkt kämpfte, war Lorenz Zeit geprägt von Arztbesuchen. Den Großteil seiner Zeit verbrachte er damit, verschiedene Meinungen von Ärzten einzuholen und viele Sachen in der Therapie auszuprobieren. Ein ständiger Begleiter dabei: Die Ungewissheit. Es gab nicht DEN einen Zeitpunkt, kein klares Datum, wann er wieder auf dem Platz stehen würde. „Ich konnte mir kein klares Ziel setzten bis dann und dann bin ich wieder da. Das hat alles etwas erschwert für mich.“

Rückblickend hatte seine Verletzung jedoch in einer gewissen Form auch einen positiven Effekt: „Man wird gezwungen, mal bisschen außerhalb von Basketball zu denken.“ Er versuchte, das Beste aus jedem Tag zu machen. Einfach auch mal abzuschalten und sich nicht die ganze Zeit den Kopf über Basketball zu zerbrechen. Besonders die Zeit mit der Familie und Freunden hat ihm dabei geholfen einen Ausgleich zu finden. Zudem konnte er sich auch mehr anderen Hobbys, wie dem Schachspiel, widmen. Die Verletzung hat ihm geholfen, mit schwierigen Situationen besser umzugehen. Das bemerkt er bereits in den Spielen. Er hat gelernt, mit Situationen und Ereignissen auf dem Spielfeld besser umzugehen, selbst wenn etwas nicht wie geplant läuft. „Ich weiß, was ich das nächste Mal dann besser machen kann, und muss mich nicht mehr an den kleinen Sachen aufzufressen.“ Die Verletzung hat ihn in dieser Hinsicht positiv, mental weiterentwickelt.

Zurück auf dem Spielfeld

In der Starting Five in 4 von 4 Spielen, durchschnittlich 24,5 Minuten auf dem Feld, 7.8 Punkte und 5.8 Rebounds. Das ist Lorenz Bilanz aus den ersten Spielen der noch jungen Saison. Lorenz fühlt sich gut und das zeigt sich auch auf dem Spielfeld. Endlich hört er wieder, wie sein Name von Mark (Hallensprecher) ausgerufen wird. Er läuft mit Trikot aufs Feld, die Fans im Rücken und steht endlich wieder in der Spielaufstellung. „Es fühlt sich gut an, wirklich gut“.

In der Saison möchte er persönlich vorangehen. Zum einen durch seine Rolle als Co-Kapitän neben Marco Völler, bei der er sich vornimmt, verbal auf und abseits des Spielfelds präsent zu sein. Über die Rückkehr und die geteilte Kapitänsrolle mit Marco ist er glücklich. „Ich bin froh, die Kapitänsrolle mit ihm zu teilen. Ich glaube, er ist genau der Richtige für den Job. Wenn er meine Hilfe braucht, dann bin ich da.“ Zudem möchte er, zurück auf dem Parkett, dem Team Sicherheit geben und mit einer guten Körpersprache vorangehen. Voll im Focus: Das Team und die Teamleistung. Er möchte mit seinen Leistungen dazu beitragen, viele Spiele zu gewinnen und den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. In jedem Spiel neu den Focus setzten und immer versuchen wichtige Chancen herauszuarbeiten. „In manchen Spielen werde ich vielleicht mehr selbst abschließen und in manchen vielleicht weniger, aber ich möchte in jedem Spiel durch Rebounding und in der Vereidigung da sein.“

Derzeit liegt sein Fokus wieder vollständig auf Basketball. Nebenbei versucht er trotzdem, als Ausgleich sein Schachspiel weiter zu verbessern. Auf Auswärtsfahrten nimmt er gerne mal ein Schachbrett mit. Meistens spielt er gegen Felix, der laut Lorenz, immer sein Bestes gibt, aber selten eine Chance hat. Ein weiterer Gegenspieler ist auch Teamkollege Bruno Vrcic, der aufgrund seiner aktuellen Verletzung in einer ähnlichen Situation wie Lorenz in der vergangenen Saison ist und dadurch, laut Lorenz, dieses Jahr einen Vorteil gegen ihn hat. Ansonsten macht er nichts Verrücktes in seiner Freizeit, meint er. Nur wenn er mal abschalten möchte, kommt sein „Guilty Pleasure“ zum Vorschein: „Ich höre gerne trashige Musik. Alles rund um 2000er-2010er Party Hits. Und wenn ich mal ganz crazy drauf bin, sing ich dann auch dazu, aber da muss der Tag dafür da sein.“

Vielleicht ist ja schon Sonntag wieder ein solcher Tag, an dem Lorenz nach einem möglichen Sieg gegen Kirchheim Songs aus den 2000er unter der Dusche singt.