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Gunnar Wöbke im Gespräch

(Samstag, 07. Juli 2007 von Marc Rybicki)


Gunnar Wöbke über


...die Teilnahme am ULEB Cup

 
Zur Erreichung unseres Ziels „Aufbau einer europäischen Sportmarke in und für Frankfurt/Rhein-Main“ brauchen wir sowohl eine kontinuierliche Teilnahme an europäischen Wettbewerben als auch eine Ausrichtung auf die nationale Spitze. Die Wild Card belegt: Es gibt ein hohes Interesse an der Weiterentwicklung dieses Basketball-Standorts über Frankfurt hinaus. Uns ist es in der Vergangenheit gelungen, mit unseren Partnern wesentliche Grundvoraussetzungen für Spitzenbasketball in Frankfurt zu schaffen. Darüber hinaus bringt die Teilnahme am ULEB Cup einen gewissen Vorteil, Qualitätsspieler zu akzeptablen Preisen zu verpflichten, da sie sich europäisch präsentieren können, erhöht aber gleichzeitig auch die Spielbetriebs- und Reisekosten.


…die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

 
Wir haben in den vergangenen Jahren ständig weitere Wirtschaftspartner gefunden, spüren aber gleichzeitig die Dominanz unseres großen, finanzstarken Partners Deutsche Bank, die eine gewisse Zurückhaltung von regionalen Sponsoren nach sich zieht. Der Rückzug von Opel aus dem Sportsponsoring und die Insolvenz von Iceline hat die wirtschaftliche Grundlage für die Aufstellung eines sportlich erfolgreichen Teams beeinträchtigt und wirkt auch in die Zukunft. Gleichzeitig hat sich der Spielermarkt geöffnet, mit der Folge, dass auch Teams aus dem Mittelfeld hin und wieder oben mitspielen können. Der sportliche Erfolg ließ zu wünschen übrig, obwohl die Gesellschafter nicht unerhebliche Mittel zur Sicherung des sportlichen Erfolges bereitgestellt haben (Spieler- und Trainernachverpflichtung vergangene Saison).

 
Der Basketballstandort Frankfurt kann langfristig nur mit entsprechenden nationalen und internationalen sportlichen Erfolgen funktionieren, das ist klar. Dafür müssen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren nachhaltig (aber überschaubar) verbessern. Die Abläufe zur Gewinnung neuer Einnahmequellen aus dem Sponsoringbereich dauern generell einige Monate. Das von den Verbänden in uns gesetzte Vertrauen (Wild Card) erhöht allerdings den Druck kurzfristig, also schon kommende Saison erfolgreich sein. Gleichzeitig müssen wir auf mittelfristige sportliche Ziele und Kontinuität setzen, um unsere Zukunft nicht zu gefährden, und bauen das Thema Jugendförderung, Akademie und Schule weiter aus. Wir brauchen Identifikationsfiguren und Local Heroes. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist eine große Herausforderung. Wir müssen die Gesamtressourcen in der Region Frankfurt/Rhein-Main nutzen, um uns breiter aufzustellen und neue Werbepartner und Sponsoren zu finden.


… die Auswirkungen der neuen Ausländerregelung


Durch die Öffnung des Spielermarkts kann mittlerweile jeder jeden schlagen. Das macht die Liga für die Fans bundesweit natürlich sehr interessant. Das Risiko, keinen sportlichen Erfolg zu haben (z.B.  Play-Offs aber auch Klassenerhalt oder Meisterschaft zu verpassen) steigt damit beträchtlich und damit der Druck auf die Trainer in der BBL. Durch die gestiegene Athletik in der Liga erhöht sich das durchschnittliche Einstiegsalter junger deutscher Spieler in die BBL um zwei bis drei Jahre. Als Ausbildungsplatz für junge Spieler ist die BBL daher zukünftig kaum geeignet. Da wir zum einen davon überzeugt sind, dass wir Local Heroes brauchen, um den Sport insgesamt populärer zu machen und es ohnehin als unsere Verpflichtung erachten, für und mit den Menschen in dieser Region etwas zu bewegen, werden wir versuchen in der Nachwuchsförderung auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren.


…neue Konzepte in der Nachwuchsförderung


Wir erarbeiten im Moment mit unseren Partner-Teams ein Konzept, bei dem wir bereits bei den ganz jungen Menschen auf Schulebene ansetzen werden, um Kinder koordinativ zu fördern und dann versuchen, sie für die eine oder andere Sportart zu begeistern. Wir hoffen dadurch die Anzahl der Kinder, die in dieser Region Basketball spielen deutlich zu erhöhen und werden wahrscheinlich bei unterschiedlichen Schulen kontinuierlich Schul-AG’s anbieten. Ab dem Alter von zehn Jahren wollen wir dann für die gefunden Talente aus der unmittelbaren Region anbieten, in unserem Trainingszentrum Basketball City in Jugendmannschaften unseres Clubs zu spielen. Damit das Ganze zielführend ist müssen wir in qualitativ hochwertige Trainer und Trainingsvoraussetzungen investieren. Für die 18-22 jährigen Top-Talente gilt es unter dem Stichwort „duale Ausbildung“ dafür zu sorgen, dass sie sich nicht nur sportlich optimal entwickeln, sondern dass sie darüber hinaus eine qualifizierte Berufsausbildung machen.

 
Weiterhin wollen mit unseren Partner-Clubs aus der Rhein-Main-Region daran arbeiten, zukünftig wieder alle Ligen unterhalb der BBL zu besetzen, um für jedes sportliches Niveau auch den richtigen „sportlichen Ausbildungsplatz“ für unsere hochtalentierten Nachwuchsspieler zu haben.