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DANKE, Tez! Eine Legende beendet seine Karriere: Quantez Robertson hört nach 14 Jahren in Frankfurt auf

Nach 479 Ligaspielen, 4425 Punkten, 1727 Rebounds, 1370 Assists und ligaweit unübertroffenen 742 Steals in der easyCredit BBL ist nun Schluss: FRAPORT SKYLINERS Legende Quantez Robertson beendet nach dieser Saison seine außergewöhnliche Karriere. 2009 war der Amerikaner nach Frankfurt gewechselt und lief insgesamt 14 Jahre lang für den Club auf – ein ganz besonderer, gemeinsamer Weg. DANKE, Tez!

Für alle Seiten traurig: Aufgrund einer andauernden Fußverletzung kann der 38-Jährige nach Abstimmung mit Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Raussen in den verbleibendenden drei Saisonspielen nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen. Das Heimspiel gegen die Würzburg Baskets am heutigen 1. Mai wird Quantez Robertson aber nutzen, um sich von den Fans der FRAPORT SKYLINERS vorerst zu verabschieden. Gleichzeitig sind bereits ein Abschiedsspiel und das Hochziehen seines Trikots unter die Hallendecke vorgesehen. Details hierzu werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Stimmen zur Meldung

Quantez Robertson: „Frankfurt ist für mich zu meinem zweiten Zuhause geworden. Der ganze Club ist für mich inzwischen wie ein Teil meiner Familie. Ich durfte mit den FRAPORT SKYLINERS eine großartige Reise erleben und bin sehr dankbar für all die Momente und Erinnerungen aus den vergangenen 14 Jahren. Die vielen Meilenstein, die ich in meiner Karriere erreichen konnte, führe ich allesamt auf meinen großartigen Teamkollegen und Trainer zurück. Ganz besonders möchte mich bei allen Fans für die super Unterstützung in all den Jahren bedanken! Ich weiß, dass diese Saison nicht wie erhofft gelaufen ist - umso mehr müssen wir in den verbleibenden drei Spielen auf dem Parkett und daneben noch einmal alles mobilisieren. Auch wenn ich verletzungsbedingt leider nicht mehr aktiv mitwirken kann, werde ich vom Spielfeldrand so gut wie möglich unterstützen. Unabhängig von dieser Saison habe ich gemeinsam mit meiner Familie entschieden, dass es an der Zeit ist, nach Hause zu kommen und wieder mehr für meine Frau und meine Kinder da zu sein. Außerdem plagt mich schon seit einiger Zeit eine Fußverletzung, und die Ärzte haben mir geraten, meine Karriere zu beenden - denn ich könnte für den Rest meines Lebens gesundheitliche Probleme behalten, wenn ich weiterspielen würde.“

Gunnar Wöbke (Geschäftsführender Gesellschafter der FRAPORT SKYLINERS): „Eine Ära geht zu Ende. Mir fehlen die Worte, um die Karriere von Tez zu beschreiben. Was er in den vergangenen 14 Jahren für den Club geleistet hat, ist unübertroffen. Auf dem Parkett hat er alle Attribute zu 100% umgesetzt, für die wir als Club stehen wollen: knallharte Verteidigung, Einsatz, Leidenschaft und Emotionen. Aber noch wichtiger: Abseits des Parketts ist Tez ein unglaublicher Teamkamerad und dank seiner sympathischen, fröhlichen Art absolut verdienter Publikumsliebling. Wir alle können uns sehr glücklich schätzen, einen so tollen Spieler über so viele Jahre bei uns gehabt zu haben. Eine derartige Loyalität gegenüber seinem Club sieht man nur sehr selten. Es macht mich stolz und glücklich, dass wir sein Trikot nun neben das von Pascal Roller hängen dürfen. Die Nummer 23 wird somit bei uns nicht mehr vergeben und wird für immer mit dem Namen Quantez Robertson verbunden sein.“

Die FRAPORT SKYLINERS verneigen sich vor Quantez Robertson und bedanken sich für seinen Einsatz und seine Loyalität und wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute!

Die Karriere des Quantez Robertson

Vier Jahre spielte Robertson von 2005 bis 2009 an der Auburn University, wo er sich bereits den Ruf als exzellenter Verteidiger durch drei „Outstanding Defensive Player“-Auszeichnung verdiente.

2009 begann seine Profikarriere, natürlich in Frankfurt. Aubrey Reese, damals als Point Guard bereits im Kader des damaligen Headcoaches Murat Didin, empfahl den athletischen Youngster. Zunächst nur mit einem Vertrag bis Jahresende ausgestattet, überzeugte er schnell mit seiner Athletik, Energie und harten Arbeit und stand bis Saisonende bei 48 absolvierten Spielen direkt 40-Mal in der Startaufstellung. Es wurde noch besser: In seiner ersten Saison ging es für die Frankfurter bis ins Finale gegen Bamberg. In einer der wohl dramatischsten Finalserien aller Zeiten unterlag man allerdings den Franken im fünften Spiel. Aber schnell wurde klar: Wo Quantez Robertson ist, da ist auch Erfolg – und wenn keiner da ist, wird so lange gearbeitet, bis er sich wieder einstellt.

Auch in der folgenden Saison ging es für „Mr. Frankfurt“ tief in die Playoffs. Im Halbfinale war ebenfalls erst nach fünf Spielen Schluss, dieses Mal gegen Berlin. In den vielen Jahren danach ging es für Robertson und sein Team durch viele Höhen und Tiefen. Angefangen beim dramatischen letzten Saisonspiel 2012/13, bei dem im direkten Duell zwischen Frankfurt und Ludwigsburg der Absteiger ausgespielt wurde (10 Punkte und neun Rebounds waren es in dem Spiel für Tez), bis hin zum Gewinn des FIBA Europe Cup 2016 oder dem Spiel um den Weltpokal gegen Guaros de Lara aus Venezuela. Sehr viel mehr geht kaum.

Bei all diesen Spielen eine feste Größe und Konstante: Die Energie, das Tempo, die Aggressivität in der Verteidigung, der jahrelang wohl ligaweit schnellste Ballvortrag nach eigenem Rebound und jede Menge Emotionen nach Erfolgen oder Niederlagen von Quantez Robertson.

Die Liste seiner individuellen Erfolge ist lang und wird nur übertroffen von all den Meilensteinen, die er in der easyCredit BBL erreichte.

Sein bedeutsamster Titel ist sicherlich die Ehre als MVP, also bester Spieler, des FIBA Europe Cup Finales 2016 ausgezeichnet geworden zu sein. Die Wahl erfolgte dank seiner 15 Punkte, von denen er neun im vierten Viertel erzielte und somit entscheidende Kraft beim Comeback-Sieg war.

Den Gewinn des Titels des besten Verteidigers der easyCredit BBL für die Saison 2015/16 wird Tez direkt als zweiten Titel nennen. Die Verteidigung ist und war seit jeher sein Steckenpferd. Zweimal wurde er zudem Zweiter bei der Wahl. Ebenso wie er zweimal Zweiter beim Slamdunk-Wettbewerb des Allstar-Days wurde. Einmal wurde er zudem ins Allstar-Spiel selbst eingeladen (2016).

Schaut man in die statistischen Geschichtsbücher der Liga, so muss man sich schon bemühen, eine Statistik zu finden, in welcher der sympathische Wahlfrankfurter nicht unter den Top20 steht. 479 Spiele bedeuten Platz zehn in der seit 1998/1999 geführten Datenbank der Liga. In diesen 479 Spielen stand er 15034:36 Minuten auf dem Parkett – im Schnitt fast 32 Minuten! Bei den Punkten rangiert er auf Platz elf mit 4425 erzielten Zählern. 1860 Dreier traf er (Platz 3) in seiner Karriere. Seine 2217 Rebounds sind nicht nur wegen Platz fünf bemerkenswert, sondern vor allen Dingen auch deswegen, da der dreifache Familienvater mit 1.88 Metern mit einigem Abstand der kleinste Spieler in den Top 20 ist. Platz fünf belegt er auch bei den Assists.

Vermutlich ein Rekord für die Ewigkeit ist seine Ausbeute bei den Ballgewinnen. Kein Spieler klaute dem Gegner mehr Bälle oder fing mehr Pässe ab. 742 Steals stehen in seiner Vita – nur zum Vergleich: Platz zwei belegt sein langjähriger Kontrahent und Freund Rickey Paulding mit 539 Ballgewinnen.

Man merkt es schon: Die Karriere des Quantez Robertson in wenige Worte zu fassen, ist im Grunde nicht möglich. Die gesamte deutsche Basketball-Familie verneigt sich vor dem Spieler und dem Menschen Quantez Robertson.