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"Ken Scalabroni ist ein echter Glücksfall für uns"

(Quelle: Sport1)

TXU Energie Braunschweig ist nach zwei Spieltagen das Überraschungsteam der s.Oliver BBL. Mit 4:0 Punkten belegen die Braunschweiger den dritten Platz hinter den großen Meisterschaftsfavoriten ALBA Berlin und Telekom Baskets Bonn.

Sport1 sprach mit Manager und Geschäftsführer Thomas Stille über das Erfolgsgeheimnis und die Perspektiven des Teams, dass mit dem kleinsten Profi-Kader aller Mannschaften in die Saison gehen musste.

Sport1: Glückwunsch zum tollen Saisonstart: Zuerst haben Sie mit dem TSK uniVersa Bamberg den Geheimfavoriten und dann zu Hause den Titelkandidaten RheinEnergie Cologne geschlagen. Konnte man das erwarten?

Stille: Nein, sicherlich nicht, auch wenn ich glaube, dass wir eine gute Truppe beisammen haben. In Bamberg haben wir schon hoffnungslos zurückgelegen. Doch dann hat das Team gekämpft wie die Löwen. Die Chemie im Team ist großartig, jeder kämpft hier für jeden.

Sport1: Danach wurden die Kölner von Ihrer Mannschaft quasi aus der Halle geschossen...

Stille: Das ist richtig. Aber da kamen viele Faktoren zusammen. Wir haben super gespielt und RheinEnergie hat auf der anderen Seite kaum etwas getroffen und auch noch schlecht verteidigt.

Sport1: Der Start war also exzellent, was in diesem Jahr drin für die Braunschweiger?

Stille: Alle Teams außer uns und Köln haben ihre Kader gehörig durcheinandergewürfelt, daher ist es zu früh für genaue Prognosen. Aber ALBA hat wieder ein sehr gutes Team, Bonn genauso. Cologne und Bamberg - auch wenn wir beide geschlagen haben - sind auch sehr stark. Aber danach ist alles möglich - auch für uns. Die Playoffs sollten wir auf jeden Fall erreichen.

Sport1: Dann darf sich aber niemand ernsthaft verletzen. Sie haben nur sieben Profis unter Vertrag, ansonsten wird der Kader mit Spielern mit Doppellizenz von der SG Braunschweig (spielt in der Zweiten Liga; Anm. d. Red.) aufgestockt.

Stille: Da sprechen sie unser großes Problem an. Im letzten Jahr hatten wir viel Verletzungspech. Die Stärke unserer Mannschaft hat man erst in der Qualifikationsrunde gesehen, in der wir den Klassenerhalt sichergestellt haben.

Sport1: Werden Sie noch mal auf dem Transfermarkt aktiv?

Stille: Im Moment ist das nicht geplant. Das geht vom Geld her nicht. Wir wollen und werden keine finanziellen Abenteuer machen. Vielleicht kann ich in einigen Wochen noch mal mit dem Aufsichtsrat sprechen. Einen Spieler mehr hätten wir schon noch gerne.

Sport1: Sie spielen in der Volkswagenhalle, eine hochmoderne Mehrzweckarena. Sind da nicht Mehreinnahmen vorhanden, die man in den Kader stecken könnte?

Stille: Wir müssen erfolgreich spielen, damit die Fans weiter kommen. Allerdings sind die Nebenkosten wie Miete etc. ungleich höher, als wenn wir in einer Schulsporthalle spielen würden. Soviel bleibt dann auch nicht viel über.

Sport1: Aber insgesamt hat sich die finanzielle Lage, die vor zwei jahren mehr als prekär war (der damalige Hauptsponsor Metabox musste Insolvenz anmelden; Anm.d.Red), aber stabilisiert.

Stille: Das auf jeden Fall. Unser Hauptsponsor ist eine Bank und wir sind auch für andere Firmen interessant geworden. Wenn wir weiter so erfolgreich spielen, kommen vielleicht noch weitere Sponsoren hinzu.

Sport1: Zurück zum Sportlichen: Welchen Anteil am Erfolg hat Trainer Ken Scalabroni?

Stille: Ken Scalabroni ist ein echter Glücksfall für uns. Ich habe vor der letzten Saison alles versucht, um ihn aus der Schweiz von Fribourg loszueisen. Zum Glück hat das dann auch geklappt. Ich kann mir keinen besseren Trainer vorstellen.

Sport1: Was sind die Pläne von TXU Energie Braunschweig für die nächsten Jahre?

Stille: Das Fundament ist gelegt. Wir haben eine tolle Halle, die Sponsorenlage wird immer besser. Wir haben einen Super-Trainer und unsere beiden Leistungsträger Demond Mallet und Gordan Firic haben noch Vertrag für die nächsten beiden Jahre. Wir wollen uns in den nächsten Jahren in der Spitze etablieren.

Das Gespräch führte Harm-Christian Poppe von Sport1.