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Wie der Vater so der Sohn - Miika Muurinen

Die Basketballfamilie Muurinen

„Basketball Family – Join the Passion“ steht ganz oben auf der Website der DEUTSCHE BANK SKYLINERS und gilt auch als Motto des Clubs. Für den Power Forward Kimmo Muurinen und seine Familie gilt dieses Credo insbesondere.

Den kleinen Miikka scheint es wenig zu interessieren, dass seine Eltern Jenni und Kimmo Muurinen beide ins Gespräch verwickelt sind. „Patsch!“, da streichelt die kleine Hand schon liebevoll im Gesicht von Papa Kimmo. Mit aller Ruhe widmet sich der Basketballprofi des deutschen Vize-Meisters, den DEUTSCHE BANK SKYLINERS, seinem Sohn, redet kurz auf finnisch mit ihm und schon strahlt der Kleine über das ganze Gesicht. Miikka schnappt sich den nächstliegenden Basketball im Trainingszentrum des Frankfurter Beko BBL-Teams und legt los mit Dribbeln und Werfen. Wie ein Profi versenkt die drei Jahre alte finnische Nachwuchshoffnung einen Ball nach dem anderen und kommentiert jeden seiner Treffer mit lautstarkem Jubel. „Das hat er sich bei den Großen abgeschaut“, lacht Mutter Jenni, Bundesliga-Basketballerin bei den Rhein-Main Baskets, und erläutert dann: „Wenn Miikka mir oder Kimmo beim Training zuschaut, und das ist oft der Fall, dann prägt er sich jedes Detail ein und macht es bei nächster Gelegenheit ganz genau nach.“

Familienleben und Leistungssport, das ist der Spagat, den die Muurinens täglich zu leisten haben. Kimmo Muurinen spielt seit diesem Jahr im Team der DEUTSCHE BANK SKYLINERS. Zweimal am Tag hat er Training, Ehefrau Jenni trainiert „nur“ viermal in der Woche. Als Kimmos Wechsel nach Frankfurt feststand, entschied Jenni, die schon 70 mal für die finnische Nationalmannschaft im Einsatz war, nach längerer Baby-Pause auch wieder professionell Basketball zu spielen und fand bei den Rhein-Main Baskets eine neue sportliche Heimat. „Klar war ich zu Beginn ein wenig nervös, ich hatte ja zwei Jahre kaum gespielt“, sagt Jenni, die sich aber schnell zu einer der Leistungsträgerinnen ihrer Mannschaft entwickeln konnte.

Einfach sei dieses Leben zwischen Trainingshalle und Kinderzimmer nicht immer, erzählt Kimmo. Denn der vierte Muurinen im Bunde, Sohn Miska, ist gerade mal wenige Monate alt und bereitet seinen Eltern regelmäßig schlaflose Nächte. „Der Kleine beginnt ungefähr drei bis sechs mal in der Nacht zu schreien – aufstehen muss immer derjenige, der als Erster wach wird“, sagt Kimmo mit einem Augenzwinkern. Aber auch am Tag bedarf es eines strengen Zeit-Managements, um Sport und Familie unter einen Hut zu bekommen. Um den jüngsten Sohn kümmere sich hin und wieder ein  Kindermädchen, erzählt Jenni, aber der ältere spreche natürlich noch keine andere Sprache als Finnisch und ist daher am liebsten bei seinen Eltern. „Und wenn sich doch mal etwas überschneidet, dann steht die Familie immer an erster Stelle“, stellt Jenni klar. Mit ihrem Verein hat sie eine Abmachung, dass sie bei unerwarteten Problemen, beispielsweise einer Krankheit bei den Kindern, nicht zum Training erscheinen muss.

Und dennoch, dass beide ihren Traum vom Profi-Basketball leben können und trotzdem nicht auf das gemeinsame Familienleben verzichten müssen, das ist für beide eigentlich unglaublich. Im vergangenen Jahr spielte Kimmo Muurinen für Napoli in der italienischen Bundesliga, Jenni blieb daheim in Finnland und kümmerte sich um die Kinder. „Wir amüsieren uns immer über diese Fernsehserien, in denen es furchtbar traurige Abschiede gibt, weil die Darsteller sich eine Woche lang nicht mehr sehen“, erzählt Kimmo, „wir haben uns fast ein Jahr lang so gut wie gar nicht gesehen – das war keine angenehme Situation.“ Und Jenni fügt hinzu: „Es ist einfach ideal, dass wir zusammen wohnen und beide Basketball spielen können, in Finnland wäre das so nicht möglich gewesen.“

Kennengelernt haben sich Jenni und Kimmo, wie sollte es anders sein, über den Sport. Beide waren auf der Sportschule „Mäkelänrinne“. „Irgendwann haben wir dann begonnen uns zu treffen. Als wir fertig mit der Schule waren, bin ich für ein halbes Jahr zum Militär und Jenni hat angefangen zu studieren. Dann sind wir beide erst einmal in die USA ans College gegangen. Kurze Zeit später bin ich aber schon wieder zurück nach Finnland – es hat wirklich lange gedauert, bis wir endlich mal für längere Zeit zusammen waren“, beschreibt Kimmo lachend die ersten gemeinsamen Jahre. Aber schon im Sommer könnte es wieder soweit sein, dass beide sich eine ganze Weile nicht sehen können, denn beide würden gerne wieder mit der finnischen Nationalmannschaft trainieren und spielen. „Aber wenn es für mich nicht möglich sein wird, dass mit meiner Familie unter einen Hut zu bringen, dann geht es eben nicht“, erklärt Jenni.

Für die Zeit nach der Karriere soll aber erst mal Schluss sein mit Basketball, zumindest haben das die beiden so geplant. Jenni möchte in Finnland ihr Studium der Physiotherapie beenden und möglichst in diesem Bereich einen Job finden. Kimmo dagegen spekuliert nach seinem Studium der Computerwissenschaften auf eine Arbeit im Bereich der Computerspiele-Industrie. Ob er selbst auch viel Zeit mit Computerspielen verbringe? „Oh ja, frag mal Jenni“ grinst Kimmo, „oder nein, frag sie lieber nicht!

“A propos Miikka, ohne müde zu werden springt der kleine Finne noch immer durch die Halle und hat den kleinen Kinder-Basketball mittlerweile gegen einen großen ausgetauscht. Für Jenny ist das aber nichts Außergewöhnliches: „Sechs Stunden Basketball am Tag sind für ihn vollkommen normal, er liebt das einfach!“ Es wäre also keine Überraschung, sollte in 20 Jahren der Name Muurinen wieder für Furore in der Basketball-Welt sorgen. Und warum dann eigentlich nicht wieder dort, wo die ersten Schritte in Richtung Basketballstar getan wurden? Die DEUTSCHE BANK SKYLINERS und die gesamte Frankfurter „Basketball Family“ würden sich freuen, dann wieder einen Murrinen im Team zu haben.