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Blackman: "Nikagbatse und Okulaja haben NBA-Potenzial"

(Quelle: Sport1)

Die deutschen Basketballer haben mit dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Indianapolis für Furore gesorgt.

Nach dem EM-Gewinn 1993 sorgten Dirk Nowitzki und Co. für den größten internationalen Erfolg eines DBB-Teams. Sport1 sprach mit Co-Trainer Rolando Blackman, der auch in der NBA beim Nowitzki-Klub Dallas Mavericks zum Trainerstab gehört, über die tollen Leistungen des Teams.

Sport1: Herr Blackman, wie fällt Ihr Fazit nach der Weltmeisterschaft in Indianapolis aus?

Rolando Blackman: Es war ein großartiges Turnier für den deutschen Basketball. Als Assistenztrainer bin ich sehr stolz, mit diesen Spielern und Trainern zusammengearbeitet zu haben. Jeder hat Unglaubliches geleistet, um diese Bronzemedaille zu holen.

Sport1: Sie haben das Gefühl, dass sich die deutsche Mannschaft im Laufe der Tage von Indianapolis verbessert hat?

Blackman: Ja, in jedem Fall und an jedem Tag. Ich bin seit einem Jahr dabei, und seitdem hat sich viel getan. Das Konzept und auch das Verstehen, was getan werden muss, um zu gewinnen, funktionieren. Die Spieler und das deutsche Basketball entwickeln sich.

Sport1: In wie fern?

Blackman: Nun, die Spieler lernen, was man braucht, um zu gewinnen. Sie sprechen nicht nur darüber.

Sport1: Viele Menschen glauben, das Team sei nur Dirk Nowitzki. Sehen Sie das auch so?

Blackman: Die Öffentlichkeit muss das glauben. Denn so wird die deutsche Mannschaft in der Öffentlichkeit verkauft. Überall, wo man hinsieht, sieht man ein großes Bild von Dirk Nowitzki und ein kleines der Mannschaft. So wird es in den Medien dargestellt. Das ist schrecklich. Denn das Team kann nicht nur mit einer Person stark sein.

Sport1: Wer hat neben Nowitzki am meisten überzeugt?

Blackman: Es gibt viele in dieser Mannschaft, die Großartiges geleistet haben. Wie Mithat Demirel, Ademola Okulaja, Henrik Rödl oder Jörg Lütcke. Wir haben Spieler in dieser Mannschaft, die ihre Leistung über Jahre gebracht haben. Dirk ist ein großartiger Spieler, einer der besten in der Welt. Aber er ist nicht allein, wenn es darum geht, wer Spiele für die deutsche Nationalmannschaft gewinnt.

Sport1: Welcher Spieler hat Sie während des Turniers am meisten überrascht?

Blackman: Das war Misan Nikagbatse. Er ist ein großartiger junger Spieler. Er wird seinen Weg gehen. Misan ist erst 20. Er hat eine tolle Zukunft vor sich, auch in der Nationalmannschaft.

Sport1: Hat er das Potenzial für die NBA?

Blackman: Ja. Er hat das Potenzial gezeigt. Er hat sich in die Mannschaft gearbeitet. Auch Ademola Okulaja könnte den Sprung schaffen. Beide haben das Zeug, einer Mannschaft weiterzuhelfen.

Sport1: Die Niederlage gegen Argentinien im Halbfinale war bitter, weil sie vermeidbar war. Was waren Ihre ersten Gedanken?

Blackman: Ich war sehr enttäuscht. Wir waren nahe dran. Wir müssen einfach am Ende einer Partie stabiler sein, mental stärker. Wir müssen lernen, dass einfache Spielzüge die wichtigsten Plays sind.

Sport1: Wie weit ist die deutsche Mannschaft noch von der Weltspitze entfernt?

Blackman: Nicht sehr weit. Jeder Spieler muss sich aber noch verbessern. Wenn man sich das WM-Finale angesehen hat, hat man ein sehr kampfbetontes, teilweise überhartes Spiel gesehen. Es war wie ein Krieg, eine Riesen-Schlacht. Unsere Spieler müssen lernen, in dieser Atmosphäre zu bestehen.

Sport1: Während die Deutschen positiv überraschten, erlebte das "Dream Team" ein Fiasko. Wie war es für Sie als Amerikaner, die USA verlieren zu sehen?

Blackman: Ich habe mich nicht schlecht dabei gefühlt. Ich habe mich für Deutschland über den Medaillengewinn gefreut. Man hat gesehen, dass sich auch solch eine Mannschaft länger auf ein großes Turnier vorbereiten muss. Es ist auch für die USA wichtig, dass man Respekt vor den Gegnern hat. Man hat sich einfach nicht genügend vorbereitet.

Sport1: Hatte das "Dream Team" den Namen in diesem Jahr überhaupt verdient?

Blackman: Es gab nur ein "Dream Team", das von 1992. Niemand konnte dieses Team schlagen. Jedes USA-Team danach war ein gute Mannschaft, auch dieses Team. Man hat nur nicht genug Zeit zusammen verbracht, um sich vorzubereiten.

Sport1: Ist mit Jugoslawien auch die beste Mannschaft Weltmeister geworden?

Blackman: Ich weiß nicht, ob sie wirklich die beste Mannschaft waren. An diesem Tag waren sie sicher stärker als Argentinien. Ich hätte gern gesehen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn bei Argentinien Emanuel Ginobili länger gespielt hätte.