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Jukka Matinen - vielseitiger "Playboy" aus dem hohen Norden

Aus Finnland an den Main gewechselt - #10 Jukka Matinen Als der kleine Jukka mit vier Jahren mit dem Eishockeyspielen begann, schlug er einen für einen finnischen Jungen völlig normalen Weg ein. Eishockey ist in Finnland Volkssport. Das Jukka einmal Basketball-Nationalspieler werden würde und mit diesem Sport seine Brötchen im europäischen Ausland verdienen würde, lies sich zu diesem Zeitpunkt nicht erahnen.

In Finnland gibt es eine sehr intensive Eishockey-Nachwuchsförderung und selbst Kinder müssen schon sehr intensiv trainieren. Jukka spielte bis zu seinem 12. Lebensjahr. Dann wurde ihm diese Sportart zu langweilig. Eine willkommene Abwechslung bot ihm da Basketball. Ein Freund nahm ihn mit zum Training. Es war zu diesem Zeitpunkt eine boomende Trendsportart, die so zum Spaß gespielt wurde. Das Training wurde nicht so ernst gesehen wie beim Eishockey.

Der 2.03 Meter große Forward spielte in den vergangenen beiden Jahren bei den Tapiolan Honka "Playboys" und wurde mit dem Team aus Espoo in den Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 Champion. Daher wird Jukka bei den OPEL SKYLINERS trotz seiner ruhigen und freundlichen Art auch "Playboy" gerufen.

Als er zu Beginn der Saison nach Frankfurt kam, kannte er weder Land noch Sprache. "Um nicht allein rumzusitzen und mich zu langweilen, habe ich mich einfach in meinen OPEL gesetzt und bin losgefahren. Ich wollte etwas sehen von Frankfurt und Umgebung. Und das beste überhaupt ist so ein Navigationssystem im Auto. Du weißt nicht wo Du bist, findest aber immer wieder nach Hause!"

Inzwischen hat er sich prima eingelebt: "Ich mag es hier und würde gerne länger bleiben." Dazu hat nicht zuletzt seine brasilianische Freundin Katia beigetragen, die er vor fünf Monaten in Wiesbaden kennen gelernt hat. Für sie stellt er sich als begeisterter Hobbykoch auch mal gerne an Herd und Ofen: "Ich koche zwar auch nach diversen Kochbüchern, probiere aber immer, meine eigene Note zu finden. Dabei misslingt natürlich auch schon einmal etwas. Aber irgendwann stellst du dann fest, welches Fleisch wie lange braucht und dass es im Ofen länger dauert, als in der Pfanne. Gestern habe ich z.B. im Ofen gebackenen Truthahn mit Pfeffersauce und Smashed Potatoes gemacht."

Musikalisch mag Jukka am liebsten alles handgemachte mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. "Ich höre da alles von Guns'N'Roses über Red Hot Chili Peppers bis Sting. Vor sechs Wochen habe ich sogar selbst angefangen, Gitarre zu lernen. Am meisten Unterstützung erhalte ich dabei von Travis Conlan, der mir hin und wieder ein paar Dinge beibringt. Er ist wirklich fit auf dem Instrument." Das eine oder andere Konzert will er sich auch noch ansehen. "In Finnland tritt doch eher selten mal ein berühmter Künstler auf. In Frankfurt geben sie sich mit Live-Auftritten die Klinke in die Hand."

Hat Jukka Kontakt zu anderen Finnen in Deutschland? Sein Arzt hatte auch seinen Namensvetter Jukka Tammi, früherer Torwart des Eishockey-Bundesligisten Frankfurt Lions, in Behandlung. Jukka hält regelmäßigen Kontakt zu ehemaligen Mannschaftskameraden aus Finnland, die jetzt in Braunschweig, Düsseldorf und Gießen spielen. Am einfachsten fällt natürlich aufgrund der geringen Entfernung der Kontakt zu Jussi Kumpulainen von Avitos Gießen, mit dem er sich hin und wieder trifft: "Es ist einfach schön, sich mit Landsleuten unterhalten zu können. Es gibt doch immer mal Dinge, die man nur in seiner Muttersprache ausdrücken kann."

Als Jukka nach Deutschland kam, sprach er kein Wort Deutsch: "Ich konnte aber etwas Schwedisch, was dem Deutschen ja sehr ähnlich ist. Das hat mir geholfen." (Anm.Red.: Deutsch und Schwedisch gehören zur germanischen Sprachfamilie und sind sich daher ähnlich. Finnisch hingegen gehört zusammen mit Ungarisch zu Finnougurischen Sprachfamilie.) Inzwischen spricht er schon den einen oder anderen deutschen Satz und kann beim Fernsehen verstehen, um was es gerade geht. Er lernt weiterhin mit Büchern und spricht Deutsch mit Freunden.

Nach den ersten Monaten in Deutschland - hat er sich Deutschland so vorgestellt, wie er es jetzt kennt? "Es gibt natürlich immer so gewisse Stereotype, die man von bestimmten Ländern hat. (lacht) Das Bild vom Deutschen ist das eines Lederhosen-Seppl auf dem Münchener Oktoberfest. Spätestens wenn man hier ist, merkt man aber, dass auch das nur ein Klischees ist."

Eine weitere Sportart mag Jukka: Fußball. Vor kurzem lief er nach einem Heimspiel mit einem Barca-Trikot durch die Katakomben der Ballsporthalle. Ist das sein Lieblingsclub? "Nein. Ich sehe mir Fußball sehr gerne an, insbesondere die Champions-League. Ich besitze so 15 Trikots von internationalen Clubs und Nationalmannschaften. Neben meinem Trikot vom FC Barcelona habe ich auch noch ein Trikot von Milan und anderen. Ich mag Fußball und bin nicht auf ein Team festgelegt."

Jukka Matinen - ein Spieler, der nicht nur Basketball im Kopf hat. Der vielseitige Finne hat sich in wenigen Monaten gut eingelebt und fühlt sich wohl in Frankfurt.