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„Ich bin zwar noch nicht glücklich, aber…“ – Diego Ocampo im Gespräch (Teil 2)

In Teil Eins des ausführlichen Gesprächs mit unserem Headcoach Diego Ocampo ging es um die Neuzugänge, unsere Ziele für das Training im Nationalmannschaftsfenster und die Entwicklung von Big Men. Im zweiten Teil wirft Diego einen Blick auf die Situation vor und nach dem wichtigen Sieg in Würzburg, zieht ein Fazit nach dem ersten Viertel der Saison und gibt einen Blick in sein Innenleben.


>> ZU TEIL 1 DES INTERVIEWS <<

Der Sieg in Würzburg hat für sehr viel Erleichterung bei den Fans gesorgt. Was habt ihr als Team aus dem Spiel mitgenommen?


Die Woche vor dem Würzburg-Spiel war taff für uns. Wir wussten nicht, ob Tez spielen können wird. Rasheed war ein wenig erkältet und hat erst am Freitag wieder trainiert. Aber die Jungs waren sehr fokussiert und das Wichtigste: Wir haben den Reset-Knopf nach dem Braunschweig-Spiel sehr gut gedrückt und konnten das Spiel gut abschütteln. Was zu Würzburg noch wichtig ist: Sie sind ein sehr talentiertes Team und sind sehr unangenehm zu spielen. Manchmal macht man Fehler nicht, weil man selber dran schuld ist, sondern weil der Gegner dich dazu zwingt. Wir haben gegen sie aber sehr solide gespielt. Nach Momenten, in denen wir Fehler gemacht haben, wie im ersten oder dem dritten Viertel, haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen und gut reagiert. Diese mentale Stärke und unsere solide Verteidigung waren wichtig für uns. Wir haben gesehen, dass wir die Dinge tun können, die wir tun wollen. Und das ist natürlich ein sehr positives Gefühl und gibt Motivation die Dinge zu wiederholen.

Jetzt ist ungefähr ein Viertel der Saison vorbei. Wie fällt dein Fazit des Saisonstarts aus?

(lacht und schmunzelt) Was ich mir gedacht habe, was wir machen werden, ist komplett anders als das, was wir jetzt machen. Aber so ist das Leben, man muss sich anpassen und darf sich nicht versteifen. Wir mussten bisher jede Woche die Rollenverteilung anpassen, jede Woche auf neue Situationen und Verletzungen reagieren. Wir konnten bisher noch nicht mit dem gesamten Kader trainieren. Wir fangen jetzt gerade erst ein wenig damit an, so zu spielen wie wir spielen wollen. Wir können aber noch nicht über hochkomplexe Abläufe sprechen, wenn wir nicht die nötigen Basics gefestigt haben. Es ist daher umso wichtiger, dass wir schnell alle Verletzten wieder dabeihaben.

Wie viel „Diego Ocampo-Basketball“ spielen wir denn schon?

Das kann ich nicht wirklich beantworten, da es keinen „Diego Ocampo-Stil“ gibt. Für mich ist es immer ein Mix aus verschiedenen Dingen. Die Spieler die wir haben nehmen großen Einfluss auf unseren Spielstil. Die Art, wie der Club spielen möchte und sich selber versteht, spielt eine Rolle. Und dann natürlich auch die Art und Weise wie in der easyCredit BBL gespielt wird. Ich lerne diese Kombination jetzt seit knapp drei Monaten tagtäglich kennen und lerne jeden Tag etwas Neues hinzu.

In welchen Bereichen konnte das Team seit der Saisonvorbereitung sich entwickeln?


Ich bin zwar noch nicht glücklich oder zufrieden, aber es gibt Ansätze, die positiv sind. Wie schon gesagt, konnten wir bisher ja noch nie komplett als Team trainieren und mussten ständig Anpassungen vornehmen. Aber zum Beispiel besetzen wir unsere Positionen auf dem Feld schon gut. Unser Druck in der Verteidigung, wie wir in den Passwegen stehen oder von der Helpside agieren, ist in Ordnung. Auch die Entwicklung der jungen Spieler geht in die richtige Richtung. Aber diese Entwicklung ist kein linearer Prozess, sondern immer mit Höhe und Tiefen verbunden. Stolz und glücklich bin ich aber darüber, wie jeder hier im Club, vom Geschäftsführer bis zum 12. Mann auf der Bank, gemeinsam an einem Strang ziehen. Alle haben nur das Beste für das Team und den Club im Sinn. Es ist nicht immer leicht, seine eigenen Ziele denen der Firma oder des Clubs unterzuordnen. Jeder kennt das aus seinem Job. Aber ich habe das Gefühl, dass es bei uns gut funktioniert.

Du hast jetzt deine ersten Spiele in der easyCredit BBL hinter dir. Gibt es Dinge, die dich überrascht haben?

Mit Sicherheit. Die Energie, mit der hier gespielt wird ist unglaublich. Es wird insgesamt sehr guter Basketball geboten. Wie die Spieler im Rückraum spielen ist sehr stark. Ihre Geschwindigkeit, ihre Fähigkeit zu werfen sind sehr gut. Und eine Sache hat mich ganz besonders überrascht: Die Atmosphäre in den Hallen ist sehr, sehr positiv. Ich weiß natürlich nicht, wie es vor Corona war, aber überall sind die Menschen sehr höflich und freundlich. Sie unterstützen ihre Teams mit toller Intensität. Die Unterstützung ist positiv und ich denke, so sollte es auch sein.

Wenn man mit dir über Basketball oder auch über Allgemeines spricht, oder dich bei den MagentaSport-Interviews beobachtet, dann wirkst du immer sehr energetisch, sehr emotional-positiv. Woher kommt das?

(schmunzelt) Ich glaube, ich liebe einfach was ich tue. Basketball hat meine Persönlichkeit sehr stark beeinflusst. Meine Eltern waren Lehrer, ein Teil meiner Großeltern auch. Für mich war aber schnell klar, dass ich kein Lehrer sein möchte (lacht). Ich liebe es, Basketball zu coachen. Natürlich wäre ich auch gerne ein Basketball-Profispieler geworden. Aber es war recht schnell klar, dass das nicht mein Weg sein wird. Aber als Trainer konnte ich auf andere Art ein Lebensziel erfüllen. Basketball ist einfach eine von drei, vier Säulen, auf denen mein Leben aufgebaut ist.

Wenn kein Basketball in der Halle stattfindet oder im Fernsehen läuft. Was für ein Mensch ist Diego Ocampo dann?

Auf jeden Fall ein Familienmensch! Es ist nicht leicht so weit weg von seiner Familie, seinen Kindern und Eltern zu sein. Aber wir haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Ich versuche jetzt aus der Distanz ein guter Ehemann, ein guter Vater und ein guter Sohn zu sein.

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