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Finaltagebuch Tag 2 - "Morgen kein Spalier!"

Unser Mann im Teamhotel, Marcel Friederich, bringt jeden Tag frische Einblicke und Hintergründe in die Abläufe und Geschehnisse rund um das Team während des Finalturniers in München.

Samstag - 6.6.2020
6.59 Uhr


Das Smartphone von Florian Piper heult auf. Unser Physio schaut verdutzt auf das Display, während er am Wachwerden ist. Wer ruft zu dieser Uhrzeit bloß an? Es ist der Turnier-Doc, der uns die frohe Kunde mitteilt: Alle sind negativ! Auf dem Weg nach München hatten wir gestern ja noch einen Zwischenstopp eingelegt. Und wurden in Augsburg (mal wieder) auf Corona getestet.

7.20 Uhr

Unsere Mannschaft hat eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe. Alle wichtigen Infos werden dort geteilt. Fixe Termine, Treffpunkte, Essenszeiten. In dieser Gruppe schreibt Florian: „Just got the nice wake up call, we’re all negativ. So we’ll have breakfast downstairs.“

8.15 Uhr

Bis dato war der Plan: Plastik-Boxen gefüllt mit „Frühstücks-Utensilien“, die auf unserem Gang bereitstehen. Und die Jungs müssen in ihren Zimmern essen, so wie gestern Abend. Doch durch die Sicherheit, dass alle negativ sind, können wir eine Etage runter in den Frühstücksraum. Die meisten unserer Jungs nehmen Rührei, garniert mit frischem Schnittlauch. Tez hat sich noch ein Croissant mit Himbeer-Marmelade geschnappt.

8.56 Uhr

Puh, alles streng getaktet hier. Ravi Sharma, Mitarbeiter der easyCredit BBL, kommt an meinen Nebentisch, an dem Sebastian Gleim und Klaus Perwas sitzen. Und sagt: „Ihr habt nur noch drei, vier Minuten, dann müsst ihr aufbrechen. Um 9 Uhr kommt das nächste Team zum Frühstück runter.“

9.20 Uhr

Vom Frühstück weggescheucht, haben sich ein paar unsere Jungs in die Lobby gesetzt. Richard, Leon, Akeem und Marco. Sie quatschen über Fußballergebnisse, den Start des BBL-Turniers. Und nutzen die Gelegenheit, mit alten Kollegen zu plaudern. Mit Ulms Andreas Obst, der mal mit Leon in Bamberg gespielt hatte. Oder Berlins Coach Aito, mit einer Trillerpfeife um den Hals, der seinen ehemaligen Spieler Akeem begrüßt. Fühlt sich hier an wie ein Ausflug mit der Großfamilie.

11.05 Uhr

Unser Headcoach und ich sitzen im Interviewraum der BBL. Jeden Mittag sendet die Liga live auf YouTube. Bevor Sebastian an der Reihe ist, hören wir gespannt zu, was Coach Aito zu sagen hat. Taktische Geheimnisse vor unserem Aufeinandertreffen? Leider Fehlanzeige. Stattdessen berichtet Aito über seinen Instagram-Kanal, auf dem er Natur- und Tierbilder postet. Ich flüstere zu Sebastian: „Wie sieht’s bei dir mit Social Media aus?“ Er rollt kurz mit den Augen und schmunzelt: „Zum einen hab‘ ich keine Zeit dafür. Zum anderen will ich vieles, was gepostet wird, sowieso besser nicht wissen …“

13.03 Uhr

Zeit zum Mittagessen. Während ich am Buffet stehe, um auf Hühnchen und Spiralnudeln zu warten, hat sich Bennet Hundt an den ersten Tisch in Buffet-Nähe gesetzt. Wir kennen uns, zwinkern uns kurz zu. Nur wenige Stunden später legt Bennet satte 30 Punkte auf, um Göttingen zum Sieg gegen Crailsheim zu führen. Bin gespannt, wie viele Schulterklopfer morgen auf ihn einstürzen.

13.36 Uhr

Mit dem Bus geht’s rüber zum Training. Ich filme, wie Richard die drei, vier Treppen in den Bus hochsteigt. Und merke gar nicht, wie ich Leon, der auch in den Bus will, den Weg versperre. Ich drehe mich um und entschuldige mich bei ihm. „Alles easy, du machst ja auch nur deinen Job.“ Ich steige als Letzter in den Bus ein, ergattere eine leere Reihe in der Mitte. Vor mir Yorman, der mit der Family telefoniert. Rechts daneben Akeem, der einen kleinen Power-Nap eingelegt hat.

14.00 Uhr

Angekommen auf dem Campus des FC Bayern. Im Vorraum der Halle setzen sich unsere Jungs auf zwei Bänke, die etwa zwei Meter gegenüberstehen. Was folgt, ist ein ziemlich kurioser Moment: Soeben kommen die Spieler von ALBA BERLIN aus der Halle, sie haben gerade ihr Training beendet, schieben sich nun an unserem Team vorbei. Giedraitis, Mattisseck, Nnoko. Wie sie alle heißen. Unsere Jungs rechts und links auf den Bänken, gefühlt wie ein Spalier für die Berliner. „Morgen definitiv kein Spalier mehr“, sagt Momo Jones und grinst.

14.08 Uhr

Auf dem Hallenboden prangt ein großes Bayern-Logo. Unser Headcoach versammelt die Mannschaft in der Mitte, spricht über taktische Details, weist die Jungs vor allem darauf hin, hellwach und aggressiv in der Defense zu sein. Und nach eigenen Angriffen sofort und mit Volldampf zurück zu sprinten. Damit die Berliner Offensivpower bloß nicht ins Laufen kommt.

15.22 Uhr

Nun versammelt Klaus Perwas die Mannschaft. Und ruft mit lauter Stimme: „Wir müssen rennen, wir müssen verteidigen, wir müssen physisch enorm bereit sein!“

16.30 Uhr

Zurück im Hotel, ein ganz klein wenig Freizeit. Leon und Richard fahren mit dem Aufzug ins Untergeschoss, visieren die „Game Zone“ an. Ein großer Hotelsaal, ausgestattet mit Dartscheibe, Tischtennis-Platte, Poker-Tisch. Während ein paar Spieler aus Berlin (die schon wieder …) den Golf-Simulator ausprobieren, machen sich unsere zwei Jungs an den Tischkicker. Richard geht 1:0 in Führung, jubelt und riest die Hände in die Höhe. Doch dann trifft Leon dreimal in Folge. Schweigt. Genießt. Grinst.

18.15 Uhr

Der allerletzte Feinschliff. Eine halbe Stunde lang Videoanalyse.

18.18 Uhr

Klaus Perwas übernimmt das Wort. Auf eine Kino-große Leinwand wirft er Sequenzen von fast allen Berliner Spielern. Sikma, Giffey, Siva. Und viele, viele mehr. Klaus nennt ihre Stärken, ihre Besonderheiten, womöglich kleine Schwächen. Unsere Jungs sitzen im Halbkreis, ganz vorne Tez. Der Raum ist abgedunkelt. Nur durch zwei Fenster fällt ein klein wenig Licht. Draußen regnet es in Strömen. Ich sitze ganz hinten links in der letzten Reihe. Traue mich kaum zu bewegen, will bloß kein Geräusch von mir geben. So konzentriert ist die Stimmung hier gerade.

18.48 Uhr

Die Video-Analyse abgehakt, geht’s rüber zum Abendessen. Ihr wisst ja, alles streng getaktet. Ich laufe neben Yorman, unserem Neuen aus Bonn. „Das ist schon verrückt“, sagt er zu mir: „In Bonn hatte ich diese Saison zwei verschiedene Cheftrainer, nun mit Sebastian den dritten innerhalb weniger Wochen. Daher lautet mein Abendplan: Aufs Zimmer setzen und noch mal intensiv Sebastians Plays studieren.“ Doch vorher gibt’s Lachs, Tomatenreis und grünen Spargel.

19.55 Uhr

Treffpunkt: mein Hotelzimmer. Instagram- und Facebook-Livechat mit Tez. Gerade als wir live gehen wollen, ruft seine Frau an. Tez geht ran und sagt ihr knapp: „Geht gerade nicht, rufe dich später zurück, hier steht noch Business an.“

20.10 Uhr

Frage im Livechat: „Tez, bist du bereit, wieder 40 Minuten zu gehen?“ Seine Antwort: „Nach der kurzen Vorbereitung muss das nicht unbedingt sein. 30 Minuten fänd‘ ich für den Start okay.“ Sagt er und ergänzt lachend: „Wahrscheinlich werden es dann doch wieder mehr …“

21.07 Uhr

Teambetreuer Jannis schreibt in die WhatsApp-Gruppe der Jungs. Der Zeitplan für morgen steht: Brunch von 10.45 bis 11.30 Uhr, Abfahrt um 13.35 Uhr, Tipoff um 15 Uhr. Dann heißt es: fighten, fighten, fighten. Und ganz bestimmt nicht mehr Spalier stehen.


Tagebuch-Übersicht

Tag 1 |



Wohnzimmer Basketball – Alles Heim-Spiele für FRAPORT SKYLINERS–Familie

Alle Spiele des Finalturnier gibt es live bei MagentaSport zu verfolgen. FRAPORT SKYLINERS Dauerkarten-Inhaber haben in den letzten Tagen ein kostenloses Monatsabo erhalten, um kein Spiel ihrer Mannschaft zu verpassen.

Eine Stunde vor Sprungball startet auf der Website sowie dem Youtube-Kanal der FRAPORT SKYLINERS eine Pre-Game-Show mit Gästen, Analysen und Hintergründen.

Zudem haben FRAPORT SKYLINERS Fans die Möglichkeit, sich in einem Online-Wohnzimmer-FANROOM auszutauschen, Teil der Show zu werden und das Team geMAINsam anzufeuern. Fans, die Teil der Online-Community werden wollen, können sich vorab bereits per Mail an presse@skyliners.de anmelden und erhalten dann am Sonntag gegen 13:45 Uhr den Zugangslink.

Natürlich freut sich das Team, wenn möglichst viele Fans selbstgebastelte Plakate und Motivationssprüche in die Kameras halten, um so ihr Team virtuell unterstützen. Screenshots davon werden an die Mannschaft im Hotel weitergeleitet.