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Ein Ödem wird zur Odysee - Daniel Mayr im Interview - Teil I

Erst war die Kniescheibe an einer ganz falschen Stelle, dann hinderte ein Blauer Fleck in der Kniescheibe Daniel Mayr auf seinem Weg zurück auf das Parkett. In dieser Saison wird der 2,18 Meter-Mann nicht mehr für die FRAPORT SKYLINERS auf dem Feld stehen. Im Interview spricht der 21-Jährige über seine Verletzungs-Odysee, sein Aufbautraining und die Reha.

Daniel, wie geht's dir?

Mir geht's soweit ganz gut. Ich hatte ja nochmal recht heftige Probleme mit meinem Knie, aber alles in allem wird es immer besser.

Verletzung in der letzten Saison, diese Saison ist abgehakt. Wohin geht der Weg jetzt?

Genau, ich hatte eine Patellaluxation. Die Kniescheibe ist also raus gesprungen und sämtliche Bänder waren durch. Das ist an sich schon eine sehr schwerwiegende Verletzung, die leider aber auch viele Folgeprobleme mit sich bringt. Bei mir war das dann ein Knorpelschaden. Im Aufbautraining, als es schon wieder in Richtung Training für das Spiel ging, habe ich dann leider noch ein Ödem im Knochen erlitten. Das ist im Prinzip ein Blauer Fleck im Knochen, aber es dauert einfach nochmal länger, bis er abheilt. Das ist der Grund, warum ich in dieser Saison nicht mehr zurückkehre. Deswegen war ich aber auch drei Wochen in Donaustauf in der Reha bei Klaus Eder (Physiotherapeut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft; Anm.) und habe eine spezielle Therapie gemacht.

Was wurde da genau mit dir gemacht?

Das war eine Röntgenreizbestrahlung. Das Ödem wurde mit Röntgenstrahlen bestrahlt, also ähnlich wie bei einer Chemotherapie nur natürlich deutlich schwächer. Ziel war, dass die entzündeten und kaputten Zellen abgetötet werden, das Ödem verschwindet, so dass sich kein neues Ödem bilden kann. Das war ziemlich erfolgreich. Vorher hatten mir die Ärzte noch gesagt, dass ich vielleicht nochmal operiert werden muss. Damit wäre die nächste Saison für mich auch wieder zur Hälfte gelaufen gewesen. Von Dr. Müller-Wolfahrt kam dann die Empfehlung der Röntgenreizbestrahlung und dadurch ist das Ödem schon um fünfzig Prozent zurückgegangen.

Das ist jetzt also der Stand der Dinge?

Momentan bin ich sogar schon ein bisschen weiter. In wenigen Wochen steht das nächste MRT an. Von daher sieht es wirklich gut aus, keine OP mehr notwendig. Auf den Sommer blicke ich jetzt auch positiv und hoffe, dass ich bald wieder mit basketballspezifischem Training und Laufen anfangen kann.

Du warst vorher wegen der Patellaluxation in der Reha. Wie sah da dein Alltag aus?

Morgens war ich spätestens um 10 Uhr in der Reha bei SPOREG. Da habe ich mein Krafttraining speziell für die Beine gemacht.

Was gehört da so dazu?

Ich habe viele Bein-Curls gemacht für den Vastus Medialis (innerer Schenkelmuskel). Viele Squads, Aufsteiger, Absteiger - also alles, was hauptsächlich den 'Fußballer-Muskel' betrifft. Das ist der Muskel, der die Kniescheibe hält und fixiert. Bei mir ist er leider sehr schwach, wodurch die Kniescheibe ein wenig wackelt. Weil die Kniescheibe aber noch nicht richtig gelaufen ist, es immer wieder Anpressdruck auf den Knorpelschaden gab, ist dieses Ödem entstanden.

Richten wir den Blick ein bisschen auf die Zukunft. Was tust du, damit du besser denn je zurück auf den Platz kommst?

Seit ich hier bin, arbeite ich immer mit Dennis (Athletiktrainer Dennis Wellm; Anm.) an meiner Kraft. Ich fange auch schon wieder an zu werfen. Mein Ziel ist es, nach der Verletzung stärker zurückzukommen als vorher. So war das bei Maxi Kleber, das war bei Paul Zipser der Fall, mit denen ich zusammen gespielt habe. Das war auch immer das, woran ich mich festgehalten habe. Ich will körperlich stärker zurückkehren. Wenn ich meinen jetzigen Stand betrachte: Ich habe nach meiner Verletzung zehn Kilo verloren, war runter auf 100 Kilo. Jetzt bin ich schon wieder bei 113 Kilo, habe also ordentlich draufgelegt.

An Muskelmasse oder einfach nur Masse?

Ne, Muskelmasse (lacht). Ein bisschen Fett wird sicherlich auch dabei sein, weil die sportliche Belastung natürlich zurückgegangen ist. Aber bei mir sieht man das zum Glück nicht (lacht). Aber das eine oder andere Gramm Muskeln wird auch dabei sein.

Arbeitet ihr dann hauptsächlich am Oberkörper?

Ja, genau. Für meine Beine ist SPOREG zuständig. Durch das Ödem mussten wir da leider zurückfahren, haben keine zusätzliche Masse mehr aufgebaut, sondern erstmal probiert sie zu erhalten. Die Beine kommen dann wieder dran, sobald die Ärzte sie freigeben, wenn durch das Ödem kein Risiko mehr besteht.

Wie lange geht das jetzt noch weiter?

Ich lasse mich jetzt nochmal in München untersuchen und beraten. Danach geht es wieder für drei Wochen nach Donaustauf in die Eden-Reha. Weil ich dort beim letzten Mal so krasse Fortschritte gemacht habe. Ich hoffe dann, dass beim nächsten MRT das Ödem soweit weg ist und ich anfangen kann mit Laufen, mit Training für die Beine und Gas geben kann.

Das sind also die nächsten Wochen. Dann ist die Saison durch...

Dann ist die Saison durch. Aber selbst wenn ich jetzt ins Training einsteigen würde, bis ich die Kondition wieder hätte... Meinen Wurf habe ich soweit wieder, daran arbeite ich ja auch die ganze Zeit. Aber für Ballhandling und Spielgefühl, braucht man einfach eine gewisse Zeit. Das kann man am Anfang natürlich über Training machen, aber irgendwann brauche ich auch wieder Vorbereitungsspiele. Da wird dann auch die Vorbereitungszeit die sein, die mich am weitesten voranbringt, sodass ich dann zum Saisonstart in einer Form bin, die es mir erlaubt, dem Team zu helfen.



Im zweiten Teil des Interviews spricht Daniel Mayr über seinen Spielstil und seine Hoffnungen für die Rückkehr auf das Parkett!