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„Der Spieler-Markt ist gerade sehr, sehr ruhig“ – Headcoach Sebastian Gleim im Podcast-Interview

Im FRAPORT SKYLINERS Podcast blickt Headcoach Sebastian Gleim zurück auf das Turnier, gibt Einblicke in die aktuelle Lage der Mannschaft, schaut voraus auf die kommenden Herausforderungen im Bereich der Trainings- und Kaderplanung und erklärt inwiefern sich Gespräche mit Spieler-Agenten verändert haben

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Der Podcast in zusammengefassten Auszügen zum Nachlesen

Sebastian, mit wenigen Tagen Abstand zum Turnier. Wie geht es dir und wie fällt dein rückblickendes Fazit zum Turnier aus?

Wir sind zunächst mal alle froh, dass wir gesund und munter aus dem Turnier gegangen sind. Wir alle waren schon ziemlich platt. Am Sonntagabend waren wir als Team noch mal gemeinsam in Frankfurt essen und wollten noch ein letztes Mal zusammen sein und die Saison Revue passieren lassen. Aber mittlerweile geht es schon wieder richtig los, denn wir machen mit den jungen Spielern diese Woche noch mal ein Mini-Camp. Das Fazit bleibt auf drei Ebenen aber insgesamt sehr positiv. Erstens konnten wir wieder Basketball auf möglichst hohem Niveau spielen. Dann wollten wir als Club das Beste aus der Situation rausholen. Ich denke, dass ist uns auch gelungen. Und zuletzt wollten wir unseren Spielern, insbesondere den jungen, die Möglichkeit bieten, sich weiterzuentwickeln und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Dazu war die Gesamtorganisation des Turniers absolut top. Die Bedingungen haben mich an eine perfekt organisierte Europameisterschaft erinnert.

Der erst 17-jährige Len Schoormann hat seine Einsatzzeit und seine Punkteausbeute beim Turnier fast vervierfacht. War diese Entwicklung abzusehen?

Bei Len ist die Situation so, dass er jetzt das erste Jahr Fachabitur abgeschlossen hat. Der Plan mit ihm war, dass er diese Saison vor allem in der ProB als Leistungsträger aktiv ist. Ich hatte persönlich schon die Erwartung, dass Len beim Turnier so gut spielt. Ich kenne und trainiere ihn schon sehr lange und glaube, dass er auf diesem Niveau definitiv spielen kann. Er hat einen langfristigen Vertrag bei uns und wir schauen jetzt, wie wir Schule und Basketball in seinem letzten Schuljahr am besten unter einen Hut kriegen können.

Wie geht es nun mit der Kaderplanung für die nächste Saison weiter?

Erst mal steht das Mini-Camp an. Das ist im Grunde die kleinste Schwelle um in Kontakt mit dem easyCredit BBL-Team zu kommen. Daran nehmen unsere Youngster bis runter zu NBBL-Spielern teil. Bei Richard Freudenberg ist es so, dass wir aber erst mal abwarten müssen. Er war ja vor dem Turnier verletzt und ist erst zum Turnier wieder fit geworden. Allerdings sind im Laufe der Spiele bei ihm wieder Schmerzen aufgetreten, so dass er jetzt erst mal wieder unter Beobachtung steht. Vielleicht benötigt er auch noch mal eine Reha-Phase. Ansonsten starten wir mit der Grundlage die da ist, also allen Spielern die aktuell Vertrag bei uns haben wie Len Schoormann, Quantez Robertson, Maxi Begue, Bruno Vrcic oder eben Richard. Alles Weitere können wir vermutlich erst in den kommenden Wochen entscheiden, wenn die Gesamtsituation etwas klarer wird. Klar ist, dass wir auf der großen Position als erstes reagieren müssen. Wir sind dazu mit Leon [Kratzer] schon die gesamte Saison über in Gesprächen. Danach werden die Spieler zum Thema, die schon bei uns gewesen sind. Wollen wir sie behalten? Wollen sie bleiben? Was sind ihre Vorstellungen?

Wie laufen unter den aktuellen Bedingungen die Gespräche mit Spieleragenten ab? Hat sich da was verändert?

Das ist sehr unterschiedlich. Agenten aus Deutschland können die Situation meist sehr gut einschätzen. Amerikanische oder europäische Agenten können das häufig nicht so gut einordnen. Die suchen dann Teams oder Ligen, die vielleicht andere Unterstützung bekommen, so wie Frankreich oder Ungarn. Dort sind Teams, die auch jetzt schon Spieler zu relativ normalen Gehältern verpflichten. In Deutschland ist der Markt aktuell sehr, sehr ruhig. Es wird viel geschaut und es werden Informationen eingeholt. Das ist sicher noch mal mehr, als noch vor einem oder zwei Monaten. Die Abläufe haben sich einfach nach hinten verschoben. Was dann noch in den USA zum Beispiel mit der G-League [Entwicklungsliga der NBA] passiert, bleibt auch abzuwarten und hat einen sehr großen Einfluss auf den Spielermarkt. Mein Bauchgefühl sagt, dass die Preise für Spieler zumindest mal nicht steigen werden. Das würde mich doch sehr wundern. Euroleague-Spieler werden sich preislich wohl nicht sehr deutlich verändern. Aber die große Masse da drunter, all jene die sich beweisen wollen oder den nächsten Schritt machen wollen oder von einer Verletzung zurückkommen, werden Kompromisse eingehen müssen.

Wie groß ist eigentlich dieser ominöse Spielermarkt? Es geht ja häufig in Fankreisen die Angst um, dass keine guten Spieler mehr auf dem Markt wären.

Der Markt ist so riesig, dass es fünf Mitarbeiter bräuchte, um den ganzen Markt halbwegs zu kennen. Plus Scouting-Systeme und so weiter. Es kann gute Spieler überall geben. In Schweden, in Belgien, in Kanada, einfach überall. Natürlich haben wir uns auch schon mit ausländischen Spielern beschäftigt. Gespräche gab es bisher aber noch keine. Wir wissen, welche Spieler in welchen Ligen gute Leistungen gezeigt haben. Damit setzen wir uns aber nicht erst jetzt, sondern schon die gesamte Saison über auseinander. Es geht jetzt um Fragen wie ´Wie spielt der Spieler in bestimmten Drucksituationen?`, ´Wie präsentiert er sich im Training?´ und natürlich ´Ist er gesund oder hatte er eine Verletzung?`. Da ja auch viele andere Teams Interesse an diesen Spielern haben könnten, entsteht eben ein gewisser Markt. Aber noch mal: Seriöse Entscheidungen können wir aktuell noch nicht treffen. Das seriöse Handeln ist für uns als Club aber absolut vorrangig und entscheidend.